Donnerstag, 28. Februar 2013

Taupo und Tongariro

Der Tongariro National Park hier auf der Nordinsel ist ein durchaus noch sehr vulkanisch aktives Gebiet. Einfaches Beispiel:

Um genauer zu sein dampt es hier, das ist Wasserdampf. Deutlich eindrucksvoller ist natürlich die Tatsache, dass der halbe Park gesperrt ist, weil einer der Seitengipfel ordentlich raucht und wahrscheinlich demnächst ausbricht.

Ich sollte aber einen Tag vorher anfangen, ich war nämlich im Lake Taupo kayaken, hier die Bilder dazu.


gab auch ne kleine Kaffeepause :D


Darauf folgte ein ganzer Tag des Rumlungerns und Planens, sodass ich am Dienstag tatsächlich eine Wanderung im Tongariro machen konnte.

Leider ist es zur Zeit unmöglich, mit eigenem Auto da hin zu fahren, also mussten wir ein Shuttle nehmen. Um 5:30 Uhr morgens. Wenigstens wurden wir direkt vom Hostel abgeholt, aber im Bus selbst konnte man dann auch nicht schlafen. Um 7 kommt man dann auch tatsächlich am Park an und darf, wie gefühlt eine Million anderer Menschen, auf den Track, der sich in Richtung der Vulkane windet.

Da sieht man dann schon, dass hier wieder aus dem Herr der Ringe gedreht wurde. Schwarze, kniehohe Steinformationen, die bei der letzten größeren Eruption so entstanden sind, säumen den Weg auf der ersten Stunde, es ist noch recht dunkel, da wir westlich der Berge beginnen. Ein kleiner Fluss windet sich ebenfalls neben dem quasi zur Autobahn ausgebauten Weg, bis man zum Aufstieg auf den Sattel zweier Gipfel, dem Tongariro und Ngaurohoe (des weiteren werde ich ihn nurnoch Schicksalsberg oder Mt. Doom nennen, weil ich diesen Namen weder aussprechen noch fehlerlos schreiben kann), kommt, danach findet sich kein trinkbares Wasser mehr.
Das Alpine Crossing, wie diese Route heist, ist als die schönste Tageswanderung im ganzen Land bekannt, deshalb sind hier auch wirklich viele Leute. Sobald man aber in das Plateau zwischen den Gipfeln kommt, wird einem aber klar, dass das keine Übertreibung ist. Ich und Hagen, ein Deutscher (duh) aus dem Hostel in Taupo, hatten uns entschieden, den Schicksalsberg direkt auch noch zu besteigen, da er über das gesamte Gebiet ragt und man den besten Ausblick genießen kann. 
Wie ein Kegel ragt dieser in die Landschaft, sein Seitenhang mit weißen Streifen, wo der letzte Ausbruch seine Spuren hinterlassen hat, und an der Spitze rötlich, wo eisenreiches Gestein mit Luft und Wasser reagiert hat.
Wie jeder Vulkan ist der Aufstieg meeeega nervig, drei Schritte hoch bedeuten auch einen zurück. Nach ca. 90 Minuten sind wir dann aber tatsächlich oben, und es offenbart sich ein Blick auf den eigentlichen Krater in der Spitze, ein deutlich größeres Gebilde, als wir uns das so immer gedacht haben. Eine verbogene horizontale Linie sieht aus wie festes Krustengestein, das durch den enormen Druck hier auf 2000m Höhe gewölbt wurde und an dieser Stelle dem Druck nicht mehr standhalten konnte, als 1975 der Vulkan zuletzt ausgebrochen ist. Der gesamte Krater wird von einer in den Kegel hineinragenden Wand aus rotem, bröseligem Vulkangestein gesäumt, der eine Kuppel andeutet.

Wir machen erstmal Brunch und laufen dann einmal um den Krater herum, bevor wir wieder den Abstieg wagen. Zunächst wählen wir den Weg, den wir auch hochgekommen sind, merken aber, dass wir ewig brauchen würden und laufen so weit an der Seite des Hangs entlang, bis wir eine Stelle finden, an der Asche und Kies lose liegen, sodass man quasi surfen kann. Der Hang ist verflucht steil, also dauert auch das seine Zeit, da wir nicht fallen wollen, wir sind aber in der Hälfte der Zeit wieder dort, wo wir angefangen hatten. 

Langsam ging uns leider die Zeit aus, also mussten wir uns ordentlich sputen, um die Emerald Lakes, drei Seen, die mit Mineralien und Gasen angereichert sind, sodass sie tatsächlich türkis und grünlich schimmern. Die konnten wir von der Spitze nicht sehen, drum wurde ein Gewaltmarsch begonnen, der uns dann doch ein wenig an die Substanz ging. Bergauf in der neuseeländischen Sonne macht eben doch keinen Spaß. 
So kommen wir auch an Red Crater vorbei, einer Klippe, die von einer glatten Oberfläche überzogen ist, die offensichtlich auch vulkanischen Ursprungs ist, hier muss Lava damals erkaltet sein. An einer Stelle ist das aufgebrochen und man kann genau sehen, wie dick die eigentliche Schicht ist.

Naja, der Rückweg ist dann druch strammes Gehen und schnellen Fotos dominiert, mehr wollen wir beide auch nicht mehr machen. Der Bus geht um 5, also war das die Zielzeit, um den Tag zu beenden. Hier mal die Bilder von alldem, was ich oben beschrieben habe.

So sahs aus, als es losging

Ruapehu, ein etwas entfernter, größerer Vulkan

Der erste freie Blick auf den Schicksalsberg

Hier gabs erstmal Frühstück, beim ersten Sonnenschein des Tages.
Blick auf die Hochebene auf etwa halber Höhe zum Gipfel
Schicksalsberg in vollem Licht
Kleine Demonstration der Steigung am Berg




Der Kraterrand

Nochmal das Tal, diesmal von ganz oben

Hier dampft es wieder aus der Erde, allerdings haben wir uns nicht getraut, auch da hin zu gehen


Blue Lake und das Plateu links liegen beide im Sperrgebiet. Das dunstige ist Rauch, keine Wolken

Mt. Taranaki


Nochmal Blue Lake

Gertrude, das einzige Tier, das hier oben zu leben scheint

Auch hier liegt noch ein wenig Schnee

Ruapehu, die beiden Seen unten sind auch vulkanischen Ursprungs


Hier sieht man die Schichten ein wenig besser

Nochmal aus der Ferne, von Red Crater aus gesehen

besagter Red Crater

Emerald Lakes

Das Plateau von nahem, ich denke komischerweise an eine Landebahn für Außerirdische

Auch keine Wolke

Eine der Hänge von Mt. Tongariro

Und plötzlich war da auch noch eine Wandergruppe. Echt viele Menschen hier 
Und nochmal Mt. Doom in seiner vollen Schönheit
Das letzte Bild des Tages


Aber das war noch nicht alles was ich erzählen will, Nein Nein ;)

Taupo hat dann doch ein wenig mehr noch zu bieten, also sind wir am Tag drauf zu den Huka Falls marschiert, um die etwas angeschlagenen Muskeln nochmal zu bewegen. Das sollte man sich nicht als so den klassischen Wasserfall vorstellen, hier wird lediglich ein relativ großer Fluss durch eine relativ kleine Öffnung gezwängt. Aus den 40m Breite, die der Waikato River sonst so hat, werden 15. Entsprechend ist hier eine extreme Stromschnelle, aber schaut selber.



So, das wars dann aber auch mal für ein paar Tage. Mittlerweile bin ich in Rotorua, bald gehts nach Hobbingen und hier ein paar Thermale Quellen und so anschauen. Also bis bald.

Hakuna Matata

Sonntag, 24. Februar 2013

Nachträge, Nachträge, Nachträge...

Im Moment bin ich grade in Taupo, ziemlich coole Stadt an nem ziemlich coolen See. Hier ist schon vulkanische Aktivität zu sehen, zum Beispiel ist Mt. Tongariro im Moment aktiv. Ein Dunstschweif, der auf ersten Blick aus sieht, wie eine Wolke, hängt da Tag und Nacht an einer Seite des abgeschlagenen Vulkans und man hat mir gesagt, dass das offensichtlich Rauch ist, der vom Krater aufsteigt.
Rund um dieses aktive Gebiet ist eine Sperrzone, da es wohl gefährliche Gase gibt. Das Tongariro Crossing ist halbseitig gesperrt, sollte mich aber nicht davon abhalten, das zu machen.

Des weiteren war ich gestern Kayaken, ich warte noch auf die Bilder, die die Guides kostenlos für uns gemacht haben, dann dürft ihr euch das hier mal anschauen. War ziemlich cool, es ging zu Maori-Carvings, die hier in eine flache Felswand geritzt wurden, ca. 10m hoch. Sehr beeindruckend. Und ich hab das Gefühl, dass ich jetzt tatsächlich kayaken kann, war eher rauhe See :D

Naja, hier mal ein paar Bilder der letzten Tage. Ich saß leider eine Nacht in Palmerston North fest, einem kleinen Städtchen nördlich von Wellington. Napier war ausgebucht, deshalb konnte ich nicht weiter und musste meine Busreise vorzeitig dort beenden, da es hier noch freie Betten gab.

Napier selbst ist kitschig, aber ich hatte hervorragendes Wetter da und ein ziemlich cooles Hostel. Ein nostalgisches Paradiso-Gefühl kam auf, zumal Meike von da auch mal wieder am Start war :D Der Rest der Truppe, die da gewohnt hat, ziemlich unkompliziert war. Viele Franzosen, die alle auf den Apfelfarmen der Region gearbeitet haben und wohl behandelt wurden wie Mist. Ziemlich beschissene Arbeitsbedingungen, schlechter Lohn, und in den 4 Tagen, in denen ich da war, hatten 3 die Arbeit auch schon wieder abgegeben.


Naja, hier mal wieder ein paar Bilder, um das alles ein wenig unlangweiliger zu machen ;)

Die unbeschreiblich hässliche Kirche von PN

Die unbeschreiblich hässliche Turmuhr von PN
Cape Kidnappers, gesehen von Napier



Napier Harbour

Die Natur schlägt zurück

Von Aussichtspunkt in die Bucht gesehen

Hakuna Matata

Get off the road

Mir viel grade auf dass ich einen Nachtrag zu Wellington vergessen habe: Ich war da, wo im ersten Herr der Ringe der dunkle Reiter die Hobbits fast findet. Hier Beweisbilder:

Film













Echt. Man beachte die seitlich ragenden Äste


















Film

Leider ist der tolle Baum, den ihr hier seht, Set. Gibts garnicht, ist auch anscheinend ultra-groß, damit diese (zwar kleinen, aber nicht Hobbit-kleinen) Menschen auch wirklich klein aussehen, wenn sie sich drunter verstecken.







Etwas weiter rechts und weniger Nebelmaschinen, die wir zur Verfügung hatten



















Das Wars eigentlich hierzu, ich muss endlich mal Napier und hier Taupo behandeln, habe aber irgendwie nicht die Muse. Taupo is super schön, bin heute mit nem Kayak an Maori-Abbildungen hingepaddelt, sehr eindrucksvoll. Entsprechende Dokumentation kommt bestimmt morgen, ich hab wieder ein wenig Leerlauf.

Hakuna Matata

Freitag, 15. Februar 2013

Mt Taranaki

So, um mal den kompletten Aufstieg, den wir gestern auf uns genommen haben, auch euch näher zu bringen, hab ich natürlich ganz viele Fotos gemacht :D

Aber mal grundlegend: Mount Taranaki hier bei New Plymouth ist mehr oder weniger ein ziemlich perfekter Vulkankegel, auf der Karte ist auch der Nationalpark, den sie hier drumrum gelegt haben, mehr oder weniger kreisförmig, nur ein Nebenvulkan wird noch eingeschlossen. Entsprechend war der Aufstieg auch echt nicht ohne, 1600m Höhengewinn haben es dann doch in sich.
Zumal der Weg nicht direkt ausgebaut ist, gegen Ende war das wirklich freeclimbing was wir da gemacht haben, wir haben aber auch den Hauptweg verlassen ;)

Naja, hier die Bilder zu einem traumhaften Aufstieg, der mir immer noch in den Oberschenkeln liegt.


Nach ca. 2 Stunden schon über den Wolken


Mt. Tongariro und Ruapehu

Nach einem Wetterumschlag war irgendwie so ein Walking-Dead-feeling hier :D

Innerhalb von Sekunden von Sonnenschein zu Nebel knapp über Wolkenhöhe

Zu Vulkanen gehört halt auch ein endloses Geröllfeld

Man bemerke die Steigung
Der Krater. Hier liegt das ganze Jahr über Schnee.


Ein Seitengipfel

der Kraterrand, Westseite

Hauptgipfel, 2518m


















Ein Sendemast auf ca. 1300m

Die Nationalpark-Grenze

So viel von mir, morgen gehts nach Napier, heute wird wohl nochmal rumgegammelt. Eventuell lass ich mir auch mal die Haare schneiden ;)

Ach ja, es gibt ein Video! Aber es is wieder riesig, muss das mal komprimieren und seperat mit euch teilen. 


Hakuna Matata